Raus aus der Großstadt

Das Auto fährt, ohne Probleme. Mittlerweile hat es uns sogar schon nach Wellington gebracht. Wenn der Artikel hier veröffentlicht wird, sind wir vermutlich schon auf der Fähre zur Südinsel.

Aber nun mal etwas langsamer. Von Auckland aus ging es nach Taupo - eine Stadt am größten See Neuseelands. Hier haben wir die erste Nacht im Auto verbracht. Schläft sich super - ich passe sogar halbwegs ins Bett :-) Einen Tag darauf haben wir dann nicht nur das Auto sondern auch unsere eigenen Füße in die freie Natur gesetzt. Und es war großartig. Entlang des Waikato Rivers ging es zu den Huka Falls und anschließend ein Stück weiter. Der Fluß zieht sich völlig ruhig durch eine wunderbare Landschaft mit fantastischer Vegetation. Riesige Yuccas, überdimensional große Farnpflanzen, verdammt große Gräser und jede Menge Gestrüpp, welches ich nicht kenne. Zwischendurch ein paar heiße Quellen, an deren Mündung es sich im Waikato River scheinbar gut baden lässt - nur hatten wir unser Badesachen vergessen :-/ Die satt grüne Natur mit ihrem exotischen Charakter hat mich an dem Tag mehr beeindruckt als die lauten Huka Falls. Eine Stelle bei der sich der Fluss durch eine schmale Felsspalte schiebt und mit lautem Getöse ein paar Meter nach unten fällt. Dafür dass es so groß als Attraktion beworben wurde, hatten wir etwas größeres erwartet.

Den nächsten Tag sollte es nichts mit grüner Natur werden. Wir wollten auf den Mount Ngauruhoe - einen aktiven Vulkan im Tongariro Nationalpark. Die Anreise von Taupo sah auf der Karte ganz kurz aus, zog sich jedoch dann über ewige Gebirgsstraßen und endete mit der Mangatepopo Road - einer staubigen Schotterpiste mit unzähligen Bodenwellen. Von 1120 m sollte es dann auf 2287 m hoch gehen. Die ersten ca. 400 Höhenmeter zogen sich relativ gemütlich durch eine mit Vulkangestein gespickte Heidelandschaft. Danach ging es straff auf einen Kamm. Dort stand ein Schild mit Instruktionen, die bei einem Vulkanausbruch zu beachten sind. Wenn das mal hilft. Es fehlten nun „noch“ ca. 600 Höhenmeter. Dabei ging es jetzt allerdings nur noch im mindestens 45° Winkel über ein Feld aus losem Geröll und Asche. Bei jedem Schritt rutschte man wieder etwas zurück und versank in der Asche oder löste einen Steinschlag aus. Festhalten war nicht, einen Weg gab es auch nicht. Das ganze war so anstrengend, dass ich ungefähr 200 m vor dem Kraterrand umkehren musste, da einfach keine Kraft mehr da war. Der Weg nach unten war dagegen wesentlich einfacher - man rutschte das Schuttfeld, eine Staubwolke hinter sich herziehend, hinunter.

Wenn auch nicht von ganz oben, so war der Ausblick trotzdem fantastisch. In weiter Ferne war sogar der Mount Taranaki an der Westküste zu erkennen. Neben den völlig verstaubten Klamotten und Schuhen bleibt von dem Tag das unbeschreibliche Gefühl in unglaublicher Höhe der Natur ausgeliefert in einer Formation aus Geröll und Asche zu balancieren.

  09.03.13 um 5:09 Uhr
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Kommentare

pole
schrieb am 09.03.13 um 14:01 Uhr:

sieht ja mal geil aus. dafür beneide ich dich echt!

steve-o-mat
schrieb am 09.03.13 um 19:36 Uhr:

Sieht landschaftlich echt klasse aus. Die Bilder sind doch bestimmt out-of-the-box, oder? Schade, dass da die Qualität so mager ist. Vom Schnitt her übrigens schon besser als die von der Stadt. ;-) Weiter so, will mehr sehen! :-)

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