Moskau – ein Gigant

Ein touristischer 1½ Tage Eindruck von Moskau.

Blick in Richtung Kreml

Blick zum Kreml

Moskau ist ein Gigant in vielen Hinsichten. Wir reisten mit dem Zug an und fuhren zunächst eine ganze Weile durch recht graue, stark mitgenommen aussehende Vororte. Doch es wird gebaut. Die Gebäude rücken immer dichter zusammen und werden immer größer, je mehr man sich dem Zentrum nähert. Von Warschau kommend geht es vorbei am Finanzviertel mit seinen riesigen Hochhäusern in westlicher Bauweise. Dann tauchen die gigantischen Zuckerbäckerhochhäuser aus Stalins Zeiten auf, bis man schließlich am Weißrussischen Bahnhof ankommt.

Weißrussischer Bahnhof

Weißrussischer Bahnhof

Ein Bahnhof mit einem riesigen, pompösen Bahnhofsgebäude. Aus Deutschland sind wir meist ein imposantes Gebäude als Hauptbahnhof gewöhnt, da es einen solchen in Moskau nicht gibt, fallen dort alle größeren Bahnhöfe etwas „imposanter“ aus. Am Platz der drei Bahnhöfe (Komsomolskaja-Platz) konnten wir eine kleine Kostprobe bekommen. Dort befinden sich der Kasaner Bahnhof, der Leningrader Bahnhof und der Jaroslawer Bahnhof alle an einem Ort. Dazwischen befinden sich noch recht „dezent“ der Eingang zur Metro und das Hotel Leningradskaja.

Kasaner Bahnhof links und Hotel Leningradskaja rechts Leningrader Bahnhof Jaroslawer Bahnhof Metro-Zugang

Am Komsomolskaja Platz

Die Metro ist ein sehr gutes Fortbewegungsmittel für den Moskau-Tourist. Und wer denkt, er fährt lieber Straßenbahn, da er unter der Erde ja nichts sieht, macht einen großen Fehler. Die Metro ist überwältigend und kann auch zurecht als gigantisch bezeichnet werden. Es handelt sich um ein weit verzweigtes Liniennetz mit Bahnen, die in der Rushhour im Minutentakt verkehren. Trotzdem scheinen die Bahnsteige aus allen Nähten zu platzen – es sind einfach Massen von Menschen unterwegs. Doch das ist nicht das imposante an sich, es sind die Stationen. Keine gleicht der anderen, die Stationen im Zentrum sind prunkvoll mit Marmor, Mosaiken, Kronleuchtern, Bronzeskulpturen, Stuckfassaden und so weiter verziert. Die Motive spiegeln kommunistische Szenen wieder – der Bau wurde schließlich in den 1930er Jahren begonnen.

Kein Palast sondern die Komsomolskaja Metro-Station

Kein Palast sondern die Komsomolskaja Metro-Station

Im Zentrum von Moskau stehen jede Menge hoher Altbauten mit verschnörkelten Fassaden, hin und wieder steht eine Kirche dazwischen. Statuen, die an vergangene kommunistische Helden erinnern gibt es an zahlreichen kleinen Plätzen und grünen Inseln. Auf den Straßen sind überwiegend westliche Autos unterwegs. Rings um den Kreml sehen wir jede Menge schwarzer BMW oder Audi-Limousinen mit Blaulicht vorbeifahren, um letztendlich hinter der Kremlmauer zu verschwinden.

Im Zentrum von Moskau

Im Zentrum von Moskau

Im Kreml selbst gibt es neben hunderten von Touristen jede Menge Kirchen und Kathedralen zu bestaunen. Dabei ist eine prunkvoller als die andere gestaltet. Etwas skurril fand ich die touristische Nutzung der Grabeskirche. Dort stehen jede Menge Steinsärge rum, worin sich die Zaren und andere VIPs vergangener Zeiten befinden. Dazwischen wuseln zig Touristen umher – ich wünsche mir für später ein ruhigeres Plätzchen.

Im Kreml: Glockenturm Iwan der Große Im Kreml: Erzengel-Michael-Kathedrale (links) und Mariä-Verkünduns-Kathedrale (rechts) Im Kreml: Senatspalast Im Kreml: Eröserturm

Im Kreml

Das es im Kreml überall vor Polizisten und Aufpassern wimmelt, ist nicht weiter verwunderlich. Die Polizeipräsenz findet sich jedoch überall in der Stadt. Dazu Aufpasser an jeder Rolltreppe und in jedem Museumsraum. Für mich etwas ungewohnt. So mussten wir natürlich auch eine Sicherheitskontrolle passieren, um ins Gum zu gelangen. Das Gum ist ein prominent am roten Platz gelegenes Einkaufszentrum. Es sieht schon von außen elegant und prunkvoll aus. Die Innenhöfe sind überdacht und begrünt, dazwischen edle Tische für die kleinen Cafés, verzierte Geländer, plätscherndes Wasser und trotz, dass wir uns in einem Einkaufszentrum befinden geht es angenehm ruhig zu.

Kaufhaus Gum am Roten Platz

Einkaufszentrum Gum am Roten Platz

Ich könnte stundenlang weiter schreiben über dem Pomp und Glanz von Moskau. Die monumentale Lomonosov-Universität, die Christ-Erlöser-Kathedrale und und und. Moskau schafft es definitiv ein Bild von Glanz und Gloria zu erzeugen, schließlich befinden sich die ganzen schmutzigen Wohnsilos weit außerhalb des Zentrums. Der Wohlstand und das Geld, welches den unzähligen Dörfern und Städten im ganzen Land fehlt, scheint im Moskauer Zentrum gebunkert zu sein. 

  30.10.16 um 22:07 Uhr
  photos, reise, russland
auch lesen:
vorheriger Artikel:
Mit dem Zug gen Osten
auch lesen:

Kommentare

Bauer Lindemann
schrieb am 02.11.16 um 20:22 Uhr:

уважение пассажира ... ;-D

Kommentar verfassen





optional, wird nicht veröffentlicht

optional

Bitte rückwärts eingeben!